Erinnerung an die Vergangenheit in Zeiten der Krise

Mit der Frage, welchen Beitrag christlicher Glaube in den gegenwärtigen verunsicherten Zeiten für die Gestaltung von Welt, Kirche und Gesellschaft leisten kann, beschäftigt sich mein neuer Artikel im Sammelband "Frieden. Spiritualität in verunsicherten Zeiten". Ausgehend von ausgewählten Kirchenhistorikern des 4. und 5. Jahrhunderts, die in krisenhaften Zeiten ihrer Tage für sie wichtige Ereignisse aus der Geschichte des Christentums festgehalten haben, geht es mir um Impulse, die ihre Art und Weise der Erinnerung an die Vergangenheit uns heute geben kann. Dabei wird deutlich, dass Erinnern immer auch etwas Gegenwärtiges ist. Erinnerung an die Geschichte Gottes mit den Menschen kann für ein Leben in Gottes Gegenwart sensibilisieren, das keiner Flucht vor der eigenen Realität, keines ängstlichen  „Es war doch schon immer so“ und keiner Diffamierung Andersdenkender bedarf, denen der "rechte Glaube" abgesprochen werden müsste. Aus der Beziehung zu einem Gott, der Gutes für seine Schöpfung und Leben in Fülle für seine Geschöpfe möchte, folgt vielmehr aktiver und mutiger Einsatz für echten Wandel und wirkungsvolle Veränderung – sowie ein wachsamer Blick nach günstigen Gelegenheiten, die es rechtzeitig beim Schopf zu ergreifen gilt, damit die Chance zur Veränderung nicht ungenutzt verstreicht.

 

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