Kreuzzüge im Spiegel der Kirchengeschichte

© viktorijareut
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Nachdem Papst Urban II. 1095 in Clermont zum ersten Mal zu einem Kreuzzug ins Heilige Land aufgerufen hatte, zogen zweihundert Jahre lang immer wieder christliche Kreuzfahrer im Namen ihres Gottes in den Vorderen Orient. Wie konnte es dazu kommen?

Dieser Frage bin ich kürzlich mit Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung auf den Grund gegangen. In didaktischer Reduktion beschränkten wir uns auf die Kreuzzüge in den Vorderen Orient; die Kreuzzüge in andere Länder nahmen wir nicht in den Blick. Die Kreuzzugsbewegung entwickelte Ansätze zu einem gerechten Krieg, die bereits Augustinus Anfang des fünften Jahrhundert grundgelegt hat, zur Theorie eines "Heiligen Krieges" weiter – für das Christentum im Licht der Botschaft Jesu eine unerhörte Entwicklung. Sie erklärt sich nur von der besonderen Situation des 11. Jahrhunderts her: einem aufstrebenden Papsttum und der spezifischen Frömmigkeit nach der Jahrtausendwende. So machte sich der Papst zum Sprachrohr einer Laienbewegung, die zweihundert Jahre andauern sollte, letztlich aber scheiterte. 

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