Das Buch Hiob

Seit Menschengedenken gehören Katastrophen, Leid, Krankheit, Sterben und Tod zum menschlichen Leben dazu. Und immer schon werfen solche Erfahrungen Fragen auf: Wie kann Gott das zulassen? Warum müssen Unschuldige leiden? Aber auch: Warum trifft es ausgerechnet mich? In der Bibel begegnen wir einem frommen und rechtschaffenen Mann namens Hiob. Er wird zum Betroffenen eines „Experiments“ zwischen Gott und dem Satan, verliert seinen Besitz, seine Kinder, seine Gesundheit. Aber er klagt nicht, fragt nicht: "Warum ich?", sondern erduldet, was ihm widerfährt. Mehr und mehr aber fühlt er sich einsam und von Gott verlassen. Doch Gott antwortet und damit erschließen sich Hiob die Welt und sein Gottesglaube neu.

Die Auseinandersetzung mit der beeindruckenden biblischen Figur führte auch zur Frage danach, ob Hiob mit seiner Geschichte uns heute noch etwas sagen kann. Und ob Hiob möglicherweise auch ein Begleiter auf dem eigenen Glaubensweg sein und dabei helfen kann, das menschliche Leben mit all seinen Krisen - und damit vielleicht auch Gott - ein Stück weit neu zu verstehen. Die Teilnehmenden eines Theologischen Seminars des Bildungswerks der KAB Münster am ersten Novemberwochenende waren sich einig: Ja, Hiob kann uns heute etwas sagen. Denn er lehrt, dass das Hörensagen von Gott und einfache Antworten auf die Frage nach dem Leid nicht wirklich weiter helfen und nicht tragen. Es geht vielmehr darum, eigene Erfahrungen mit Gott zu  machen.

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